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Kalksandstein, Ziegel oder Porenbeton?

Die Wahl des Baustoffes für die Außen- und Innenwände eines Einfamilienhauses, muss der Bauherr bereits in der Planungsphase treffen. Welches Material letztlich bevorzugt wird, hat neben den bauphysikalischen Fakten erfahrungsgemäß auch emotionale Gründe. Dieser Umstand wird umgangssprachlich auch als »Bauchgefühl« bezeichnet. Die hier beschriebenen Materialien werden in der Regel nicht für die Errichtung von s.g. Fertighäusern ►(Fertigteilbauweise) verwendet.
Natürlich muss die Wirtschaftlichkeit geprüft werden, dabei geht es hauptsächlich um den Preis. Im Fokus der Hausplanung sollte aber auch der Schallschutz, die Wärmedämmung und damit auch der Wohnkomfort liegen.

Der Porenbeton - Eigenschaften

Porenbeton (früher auch Gasbeton genannt) ist ein sehr leichter, mineralischer Baustoff, der auf Grundlage von Zementmörtel oder Kalkzementmörtel hergestellt wird. Seine Beschaffenheit ähnelt einem Schwamm. Beim so genannten »Blähen« – dem Einblasen von Luft – schließt der Beton sehr viele Blasen ein. Dies zu einer sehr geringen Dichte und porösen Struktur. Dadurch wiegt er etwa 50 % weniger als vergleichbare Baustoffe und ist somit bequem zu handhaben. Die geringe Dichte ermöglicht zudem eine leichte Verarbeitung, man kann ihn beispielsweise gut sägen.

Vorteile und Nachteile Porenbeton

Die Vorteile:

  • sehr leicht
  • gute Wärmedämmung
  • leicht zu verarbeiten
  • hohe Maßgenauigkeit

Die Nachteile:

  • punktuell geringe Belastbarkeit
  • schnelle Aufnahme von Feuchtigkeit
  • nur eingeschränkt für tragende Wände geeignet
  • zusätzliche Isolierung erforderlich
Einfamilienhaus-Neubau aus weißem Porenbetonstein
Der Porenbetonstein hält die Wärme gut. Foto: mmphotographie.de/fotolia

Bekannte Hersteller von Porenbetonsteinen sind u. a. die Firmen Hebel ► und Ytong.

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Der Kalksandstein - Eigenschaften

Für die Herstellung von Kalksandstein werden Quarzsand und Branntkalk in einem bestimmten Verhältnis gemischt und unter Zugabe von Wasser in Dampfdruckkesseln bei ca. 200 C gehärtet. In so genannten Reaktoren löscht der Branntkalk unter Wasserverbrauch zu Kalkhydrat ab. Der Kalksandstein besitzt eine sehr hohe Rohdichte und ist ein vergleichsweise schwerer Baustoff. Für die passgenaue Verarbeitung muss eine spezielle Säge verwendet werden.

Vorteile und Nachteile Kalksandstein

Die Vorteile:

  • hoher Schallschutz
  • feuchteregulierend und wärmespeichernd
  • sehr hohe Tragfähigkeit auch bei schmalen Wänden

Die Nachteile:

  • schlechte Wärmedämmung
  • schwierig zu verarbeiten
  • vergleichsweise hohes Gewicht
Sockel einer neuen Trennwand aus weißem Kalksandstein
Der Kalksandstein bietet den besten Schallschutz. Foto: Gundolf Renze/fotolia

Bekannte Hersteller von Kalksandstein sind  u. a. ►KS-Original sowie Heidelberger-Kalksandstein.

Der Porotonziegel - Eigenschaften

Für die Herstellung von Kalksandstein gereinigter Ton und Lehm aufbereitet und danach mit Porosierungs-Stoffen versetzt. Nach Anreicherung mit Wasserdampf wird der Ton gepresst, geschnitten und nach der Trocknung gebrannt. Der Lochanteil des fertigen Ziegelswird bei der Herstellung durch die Porosierung, sowie durch die Rostoffauswahl beeinflusst. Mit der Durchlöcherung des Zeigels vermindert man das Gewicht und erhöht die Wärmeleitfähigkeit.

Vorteile und Nachteile Porotonziegel

Die Vorteile:

  • sehr hohe Tragfähigkeit
  • gute Wärmedämmung
  • für Außen- und Innenwände geeignet

Die Nachteile:

  • Langlochziegel nicht für tragende Wände einsetzbar
  • saugt schnell Wasser auf 
  • Befestigungen meist nur mit Spezialdübeln möglich
Maurer mauert Wand aus rotem Porotonziegel
Der Porotonziegel lässt sich leicht verarbeiten. Foto: Gina Sanders/fotolia

Bekannte Hersteller von Porotonziegeln sind z.B. ►Wienerberger oder Zellerporoton.

Der Blähtonstein - Eigenschaften

Für die Herstellung von Blähtonsteinen wird Ton bei ca 1200 Grad in speziellen Drehrohröfen gebrannt. Durch den Brennvorgang blähen sich viele kleine Tonkügelchen auf, deren Oberfläche durch die Hitzeeinwirkung versiegelt wird. Da durch die Hitze viele Louftporen entstehen, verfügt der fertige Blähtonstein über eine sehr geringe Dichte. Dadurch erzielt er besonders gute Wärmedämm – Eigenschaften. Blähton wird fälschlicherweise oftmals mit Porenbeton verwechselt.

Vorteile und Nachteile Blähtonstein

Die Vorteile:

  • sehr gute Wärmedämmung
  • geringes Gewicht
  • durch Nut- und federsystem leicht verarbeitbar
  • Einstufung als ökologischer Baustoff

 

Die Nachteile:

  • keine sehr hohe Tragfähigkeit
  • leicht zerbrechlich
  • relativ teuer
Nahaufnahme eines gelben Blätonsteins mit Wabenstruktur
Der Blähtonstein wir als ökologischer Baustoff eingestuft.Foto: pixabay.com

Bekannte Hersteller von Blähtonsteinen sind z. B. ►Liapor oder  Betonsteine-Bautzen.