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Badsanierung - Tipps für Planung und Kosten

  • Variante 1: Der Raum soll „aufgehübscht“ werden. Es gibt zwar keine Mängel, denn alles   funktioniert noch gut, aber hier und da gibt es ganz normale Abnutzungserscheinungen. Die Decke könnte eine andere Farbe vertragen, das Waschbecken könnte größer sein, eine Armatur könnte ausgewechselt werden, der Duschvorhang einer festen Abtrennung weichen. Im Grunde geht es also nur um optische Auffrischungen – auch Schönheitsreparaturen genannt. Wer nicht gerade zwei linke Hände hat, wird sie selbst erledigen können. Der Materialaufwand hält  sich ebenfalls in Grenzen; in der Regel beläuft er sich auf mehrere hundert Euro.
  • Variante 2: Die Sanitärobjekte und die Installationen sind derart in die Jahre gekommen, dass es ratsam ist, sie zu erneuern. Das Bad wird also neu ausgestattet und auf den aktuellen technischen Stand gebracht, beispielsweise durch Wasser sparende Armaturen, eine effizientere Beheizung oder auch eine bessere Wärme- und  Schalldämmung. Solche Maßnahmen fallen rechtlich unter den Begriff der Modernisierung. Vermieter dürfen die Kosten dafür anteilig auf ihre(n) Mieter umlegen. Für Heimwerker empfiehlt es sich, die Demontage- und Abrissleistungen zu übernehmen, denn das hilft zu sparen. Dennoch werden sich die verbleibenden Arbeiten auf mehrere tausend Euro belaufen.  Grob geschätzt, ist mit 10 bis 15.000 € oder einem Preis von 1.500 – 2.000 € pro Quadratmeter zu kalkulieren. Planungssicherheit bringt allerdings nur ein Kostenvorschlag, der alle notwendigen Gewerke enthält.
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Die Detailplanung für kleine Bäder sollte besonders durchdacht sein Foto: pixabay.com
  • Variante 3: Völlig anders verhält es sich dagegen, wenn eine Sanierung fällig wird. Sie dient nämlich der Schadensbehebung, wenn die Nutzung des Badezimmers eingeschränkt ist. Meist sind das Feuchtigkeitsschäden an den Wänden, abgeplatzte Fliesen, Schimmelbefall, undichte Fenster, lecke Leitungen, defekte Armaturen oder Risse in der Sanitärkeramik u. v. m. Es liegt also ein Reparaturstau vor, und es gilt nun, die Baumängel zu beheben. Kurz gesagt: mittels Sanierung wird zumindest der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt. In der Praxis schlägt man erfahrungsgemäß zwei Fliegen mit einer Klappe, indem gleichzeitig auch modernisiert wird. Denn die Kosten für Reparaturen, laufende Instandhaltungen oder für Schadensbeseitigungen können nicht auf die Mieter umgelegt werden. Je nach Ausgangslage können für die Sanierung eines mittelgroßen Bades schon mal 15 bis 25.000 € anfallen. Sparpotenzial für Eigenheimbesitzer bilden auch hier die Eigenleistungen.

Selbst versierten Heimwerkern ist zu raten, die Fliesenarbeiten einem Fachmann zu überlassen. Nichts beeinträchtigt die Gesamtschau eines Raumes mehr als mangelhaft verlegte Fliesen. Montagen an Gasleitungen und Gasgeräten dürfen ohnehin nur von konzessionierten Handwerksbetrieben vorgenommen werden. Auch die Elektrik muss einem Fachmann überlassen bleiben, da in Nassräumen besondere Sicherheits-vorschriften gelten. – Wer also sowieso einen Großteil der Arbeiten vergeben muss, kann seinen Badumbau  gleich in die Hände von Spezialisten legen.
Mieter sind am meisten eingeschränkt, wenn sie modernisieren wollen, denn sie müssen jede Veränderung beim Vermieter anmelden und sich genehmigen lassen.

Um optische Raumtiefe zu erreichen, wurde hier im Bereich der Badewanne ein flaches, längliches Fliesenformat gewählt Foto: pixabay.com

Erscheinen Ihnen Fliesen, Einrichtungsstil oder Aufteilung des Badezimmers nicht mehr zeitgemäß, besteht gegenüber dem Vermieter kein Modernisierungsanspruch, vorausgesetzt natürlich, das grünliche Waschbecken oder die gescheckten Wandfliesen sind intakt.

Besitzer von Eigentumswohnungen sind innerhalb ihrer „Vier Wände“ zwar besser dran als Mieter, müssen jedoch Eingriffe in das Gemeinschaftseigentum [z. B. Versorgungsleitungen] mit der Eigentümergemeinschaft abstimmen, also ebenfalls eine Zustimmung einholen.

Nur Eigenheimbesitzer können loslegen wann und wie sie wollen – sollte man meinen.
Sie haben zwar freie Hand bei der Ausführung, sollten sich aber vor Beginn der Arbeiten einen zentimetergenauen Plan erstellen. Er umfasst mehr technische und modische Fragen als man auf den ersten Blick meint; hier nur eine grobe Auswahl:

  • Welches Kaliber sollen die Fliesen haben [Faustformel: kleine Bäder, kleine Formate]
  • Soll halbhoch, Tür hoch oder Wand hoch gefliest werden?
  • Welche Form sollen die Sanitärobjekte haben? (rund, oval, eckig)
  • Sind die vorhandenen Rohrleitungen noch hinreichend lange funktionstüchtig? (verzinkte Eisenrohre setzen sich mit den Jahren zu)
  • Ist einDoppelwaschbecken sinnvoll? (erfahrungsgemäß sind auch Ehepartner gern allein im Bad; wohnen dagegen Kinder im Haus, können zwei Becken nützlich sein)
  • Welches Material bevorzugen wir? (Keramik, Mineralguss, Sanitäracryl)
  • Muss die Waschmaschine mit hinein?
  • Wollen kräftige oder zarte Farben dominieren? (Faustformel: nicht mehr als drei Farben)
  • Welchen Stil sollen die Möbel (vornehmlich deren Frontansicht) haben?
  • Bevorzugen wir natürliches Glas in allen seinen Varianten oder Kunststoffe?
  • Wie soll die Beleuchtung ausfallen? (intim oder bei Bedarf sehr hell)
  • Lassen sich natürliche Materialien verwenden? (Räuchereiche, Hemlock-Tanne, Douglasie, Kork, Flachs u. ä.) 
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Auch Kunststoffabdeckungen für kleinere Waschbecken können edel wirken Foto: pixabay.com

Bei Licht besehen sind es gar nicht so viele Objekte, die man sich in ein modernes Bad wünscht: Waschtisch/Doppelwaschtisch, WC, Bidet, Badewanne, Dusche/Duschkabine, Handtuchwärmer, Kosmetikschrank, Schrank für Hand- und Badetücher.

Doch leider fällt die überwiegende Zahl der Bäder in Deutschland recht klein aus, denn die Planer haben ihnen in der Vergangenheit wenig Aufmerksamkeit gewidmet. So werden Badezimmer mit 12 m² Grundfläche schon als „weitläufig“ angesehen, weil die meisten eben kleiner sind. Wirklich großzügige Bäder finden sich also eher in Villen und Penthouses; „Otto Normalverbraucher“ kämpft beim Badumbau vor allem mit einem zu geringen Platzangebot.

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In kleinen Bädern sollte auf große Farbunterschiede verzichtet werden Foto: pixabay.com

Die Crux seiner Planung besteht darin, mit wenig Raum viel anzufangen.  Für alle Berufstätigen ist es mit Abstand am einfachsten, sich  einen Handwerksbetrieb als  Generalübernehmer zu suchen. Wichtigste Voraussetzung: er hat nachweislich Erfahrung darin. In der Praxis sind es oft Fliesenleger oder Heizungs-/Sanitärfirmen, die einen kompletten Badumbau organisieren können. Solche Betriebe verfügen meist über so genannte Badstudios, einen „Showroom“ oder auch über eine „Fachausstellung Bad“. Hier können sich Besucher im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild vom künftigen Traumbad machen.  Gut ausgestattete Studios bieten sogar eine virtuelle Version der geplanten Sanitäroase. Beim ersten Besuch holen sich die meisten Interessenten zunächst nur Anregungen und testen ihr Budget aus.

Seriöse Berater werden nicht verhehlen, dass es auch im „Badwesen“ verschiedene Güteklassen gibt: Einfach, Standard und Luxus. Eine Wannenarmatur beispielsweise ist im Baumarkt schon unter 100 € zu haben, kann aber gut und gern auch 2.000 € kosten. Schon aus diesem Grunde sollten Kunden und Berater ein vertrauensvolles Gespräch suchen: der Verkäufer möge keinen unnötigen Luxus verkaufen wollen und die Kunden sollten keinen Hehl aus ihrem Budget machen.

Die Krönung der bisherigen Planungen stellt  ein verlässlicher Kostenvoranschlag dar. Dazu sind einige Voraussetzungen unabdingbar:

  • der ins Auge gefasste Handwerker muss das alte Bad eingehend besichtigt haben um den Arbeitsumfang realistisch erfassen zu können

  • ein bemaßter Grundriss, der auch die Zu- und Abwasserrohre sowie die elektrischen Leitungen verzeichnet, ist für eine genaue Planung immer nützlich.

  • welche Fliesengröße wird gewünscht?

  • soll es ein Doppelwaschbecken sein, oder reicht ein Einzelbecken?

  • die Form und Größe der Badewanne muss klar sein

  • soll die Badewanne in den Boden eingelassen werden, um den Einstieg zu erleichtern?

  • muss es eine halbrunde Dusche sein oder doch lieber besser eine preiswertere Eckige?
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Foto: pixabay.com

Die Kunden müssen ihre Vorstellungen also so genau wie möglich definieren; zu diesem Zeitpunkt sollten sie die notwendigen Informationen bereits eingeholt haben und sich über den Umfang der Ausstattung im Klaren sein.

Ansonsten ist allen Modernisierungswilligen zu wünschen, dass nicht ihre Projekte, sondern alsbald sie selbst baden gehen.

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